Gesellschaftlicher Zusammenhalt entsteht dort, wo Menschen sich begegnen, sich austauschen und voneinander lernen können.
Die Stadt Werdau hat genau das ermöglicht: Mit einem intergenerativen Projekt wurden ältere und jüngere Generationen zusammengebracht, um gemeinsam Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu profitieren. Dieses Konzept wurde mit dem zweiten Platz beim Staatsanzeiger Award in der Kategorie „Kommune für alle“ ausgezeichnet.
Wie kann man Generationen zusammenbringen, sodass beide Seiten davon profitieren?
Werdau hat mit gezielten Maßnahmen genau das umgesetzt. Besonders im Fokus standen Begegnungen zwischen Vorschulkindern und Senior:innen sowie zwischen älteren Jugendlichen und älteren Bürger:innen.
Digitale Sprechstunden für Senior:innen: Jugendliche halfen älteren Bürger:innen, digitale Geräte wie Smartphones, Tablets und Computer besser zu verstehen und sicher zu nutzen.
Erzählcafés und Begegnungsformate: In moderierten Gesprächen erzählten Senior:innen aus ihrer Vergangenheit, während die jungen Teilnehmer:innen ihre eigenen Erlebnisse und Zukunftsvorstellungen einbrachten.
Gemeinsame Freizeitaktivitäten: Tanzworkshops, Handwerkskurse und weitere kreative Angebote förderten den generationsübergreifenden Austausch.
Die Maßnahmen fanden hauptsächlich in der Seniorenresidenz „Am Sternplatz“ sowie in der Kita „Schöne Aussicht“ statt. Beide Einrichtungen haben eine feste Kooperation aufgebaut, um regelmäßige Begegnungen zwischen den Generationen zu ermöglichen.
Das Projekt wurde durch eine Kombination aus städtischen Mitteln, Fördergeldern und ehrenamtlichem Engagement finanziert.
Das Budget von rund 6.000 Euro floss vor allem in:
Organisation der Begegnungsformate
Honorare für Moderator:innen und Workshop-Leiter:innen
Materialkosten für kreative und digitale Angebote
Kommunikation und Reichweite
Das Projekt wurde über verschiedene Kanäle bekannt gemacht:
Soziale Medien und die Stadtwebsite informierten über anstehende Veranstaltungen.
Seniorentreffs, Schulen und Vereine fungierten als Multiplikatoren.
Auch lokale Medien berichteten über die Initiative und luden zum Mitmachen ein.
Seit dem Start des Projekts im Frühjahr 2024 nahmen bereits über 200 Personen an den Veranstaltungen teil.
Besonders die interaktiven Elemente – etwa gemeinsames Kochen oder Musizieren – wurden als wertvoll für das gegenseitige Verständnis empfunden. Was als einfaches Begegnungsprojekt begann, entwickelte sich für viele zu einer Herzensangelegenheit. Einige der bewegendsten Momente zeigen, wie eng die Generationen zusammengewachsen sind:
Ein älterer Herr entschied sich, seinen Patenenkel auch über das Projekt hinaus bis zur Konfirmation zu begleiten.
Ein Vorschulkind lud eine Seniorin zu seiner Einschulungsfeier nach Hause ein.
Die Senior:innen warteten teils schon lange vor den Treffen voller Vorfreude darauf, ihre Patenkinder wiederzusehen.
Die Jury würdigte das Werdauer Projekt als herausragendes Beispiel für intergenerative Teilhabe.
Das Konzept zeigt, wie der Dialog zwischen Jung und Alt gefördert werden kann – und welchen gesellschaftlichen Mehrwert gemeinschaftliches Lernen schafft.
Mit diesem Engagement beweist Werdau, dass der Austausch zwischen Generationen essenziell für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist.
Einwohnerzahl: ca. 20.000
Geografische Lage: Sachsen, westlich von Zwickau
Besonderheiten: Historische Altstadt, lebendige Vereinslandschaft, Engagement für intergenerative Projekte
Seien Sie dabei, wenn wir herausragende Konzepte und Engagement feiern!
Reichen Sie Ihr Projekt in der Kategorie Kommune für Alle – soziale Teilhabe ein und zeigen Sie der fachkundigen Jury, wie Sie ihre Bürger:innen mit „ins Boot holen“.
Bewerbungsschluss ist der 31. Oktober 2025. Die Teilnahme ist natürlich kostenlos.