Schnelle Hilfe für die Partnerstadt in der Ukraine
Als im Februar 2022 der Krieg in der Ukraine begann, war die Betroffenheit in der Gemeinde Hofstetten groß. Die seit 2019 bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zur ukrainischen Gemeinde Trostjanez ließen keinen Zweifel daran, dass sofortige Hilfe notwendig war.
Innerhalb einer Woche initiierte Bürgermeister Martin Aßmuth das Projekt „Hofstetten hilft“, das seither lebensnotwendige Unterstützung leistet und die Gemeinschaft mobilisiert hat.
Diese beeindruckende Initiative gewann verdient den Staatsanzeiger Award in der Kategorie „Bürgermeister in Mission“.
Die ersten Nachrichten aus dem Kriegsgebiet machten sofort deutlich, dass Hofstetten schnell und direkt helfen wollte.
Bürgermeister Aßmuth brachte in kürzester Zeit Vereine, Bürger:innen, Mitarbeitende der Verwaltung und die Ukraine-Hilfe zusammen, um „Hofstetten hilft“ zu gründen. Bereits in den ersten Tagen wurden zwei Spendenkonten eingerichtet, eines bei der Ukraine-Hilfe und eines direkt bei der Gemeinde.
Die Hofstettener Bevölkerung zeigte von Beginn an enorme Solidarität: Über 200 Tonnen Hilfsgüter wurden in die Ukraine gebracht, vor allem in die Partnerkommune Trostjanez, aber auch in andere betroffene Regionen. Besonders beeindruckend war die tatkräftige Mithilfe der Bürger:innen, die bei eisigen Temperaturen stundenlang im Bauhof arbeiteten, um Hilfsgüter zu sortieren und zu verpacken.
Bürgermeister Aßmuth stand von Beginn an in engem Austausch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Mykhailo Tsykhuliak, um sicherzustellen, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird.
Trotz Sprachbarrieren und der schwierigen Situation vor Ort gelang es der Gemeinde, bis März 2022 Hilfsleistungen im Wert von über 500.000 Euro zu sammeln und zu liefern. Diese umfassten Medikamente, Lebensmittel, Thermo-Unterwäsche, Fahrzeuge und Generatoren. Aßmuth selbst reiste mehrfach mit den Transporten ins Krisengebiet, um die Hilfsgüter persönlich zu übergeben.
Die Gemeinde Hofstetten ist nicht nur bekannt für ihre landschaftliche Schönheit im Schwarzwald, sondern auch für ihre enge und solidarische Gemeinschaft.
Die Hilfsaktion für die Ukraine zeigt eindrucksvoll, wie eine kleine Gemeinde Großes bewirken kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Bürgermeister Aßmuth betont, dass diese Unterstützung nur durch das enorme Engagement der Bürger:innen möglich war, die in einer schwierigen Zeit über sich hinausgewachsen sind.
Die Hilfsaktion wurde hauptsächlich über Facebook und die Internetseiten der Gemeinden Hofstetten und Trostjanez bekannt gemacht. Diese direkte und persönliche Kommunikation, unterstützt durch Berichte in den Medien, motivierte viele Menschen, sich der Initiative anzuschließen.
Beeindruckend ist dabei, dass das kommunale Budget durch diese großangelegte Hilfsaktion kaum belastet wurde; die gesamte Organisation und Durchführung erfolgten nahezu vollständig auf ehrenamtlicher Basis.
Schnelle Reaktion: Innerhalb weniger Tage nach Kriegsbeginn wurde die Hilfsaktion ins Leben gerufen.
Breite Beteiligung: Die gesamte Gemeinde, von Vereinen bis hin zu Einzelpersonen, war in die Aktion eingebunden.
Effiziente Koordination: Durch den engen Austausch mit der Partnerstadt konnte die Hilfe gezielt und bedarfsgerecht erfolgen.
Das Projekt „Hofstetten hilft“ beeindruckte die Jury besonders.
Die Hilfsaktion für die Ukraine in Hofstetten hat die Jury überzeugt. Die Aktion steht auch als pars pro toto stellvertretend für viele Hilfsaktionen anderer Kommunen für die Ukraine. Hier arbeiten Rathauschefs über ihren eigentlichen Aufgabenbereich hinaus. Hofstetten ist ein großartiges Beispiel dafür. Die Emotionen sind spürbar – der Bürgermeister reist 21 Stunden mit an die Grenze, befindet sich im Kriegsgebiet, hat Sorge um seine Sicherheit.
Die Kategorie „Bürgermeister in Mission“ ist so perfekt umgesetzt. Wichtig auch: Es ist nicht nur der Bürgermeister, die gesamte Gemeinde hilft und leistet dabei Außergewöhnliches. Die Städtepartnerschaft mit der ukrainischen Partnerstadt bestand bereits vor der Aktion, hat aber durch den Krieg und die lebensnotwendige Hilfe aus dem Westen eine völlig neue Bedeutung bekommen – für beide Seiten. Beeindruckend auch die schiere Menge an Hilfsgütern, der Bürgermeister hat mit seinen Bürgern 160 Pakete gepackt. Die Postings via Social Media haben den Hilfstransport erfahrbar gemacht. Und: Es war nicht nur eine Einmalaktion, es entstand daraus ein dauerhafter Austausch.
Einwohnerzahl: ca. 1.600
Geografische Lage: Baden-Württemberg, im Schwarzwald
Besonderheiten: Hohe Solidarität, starke Gemeinschaft, direkte Unterstützung der Partnerstadt in der Ukraine
Seien Sie dabei, wenn wir herausragende Konzepte und Engagement feiern!
Reichen Sie Ihr Projekt in der Kategorie Bürgermeister:in in Mission ein und zeigen Sie der fachkundigen Jury, wie Sie ihre Bürger:innen mit „ins Boot holen“. Bewerbungsschluss ist der 31. Oktober 2024. Die Teilnahme ist natürlich kostenlos.